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Installation “Hinaus ins Freie”


  • St. Nikolai- und St. Marien-Friedhof I Prenzlauer Allee 1 Berlin, 10405 Deutschland (Karte)

immer donnerstags bis sonntags 15:00 - 20:00 Uhr

Nach langer Zeit des Wartens sind wir stolz und fröhlich wieder eine Ausstellung im Verwalterhaus präsentieren zu können.

diekleinefraubraun hat unser Haus mit Bildern, Texten und einen Film wieder mal komplett umgekrempelt und erzählt dort von langersehnten Ausflügen ins Freie. Mehr dazu im Text unten.

Wir freuen uns Euch zur

Eröffnung am Samstag den 10. Juli 2021 ab 19 Uhr bei uns auf dem Alten Marien-Nikolaifriedhof

begrüßen zu dürfen. Dabei freuen wir uns an dem Abend ganz besonders auf die Musik. Der Künstlerin Thordis König ist es gelungen unseren Künstlerfreund Henning Wagenbreth mit seinen Mazookas für die Vernissage zu engagieren. Sie selbst nennen ihre Musik „ llustrated German Bluegrass: fast, loud and shrill“.

Mehr zu den Mazookas: http://www.mazookas.com

Zur Installation:

Die Arbeit Hinaus ins Freie! thematisiert die Sehnsucht des Stadtmenschen nach frischer Luft, Ursprünglichkeit und Naturerlebnis.

Hinaus ins Freie gehört zu der Serie Das Gemüt. In dieser widme ich jeweils eine Installation einem Gefühlszustand. Hinaus ins Freie! ist eine Installation zur Nostalgie.

Im aktuellen Diskurs hat die Nostalgie keinen besonders hohen Stellenwert. Der Blick des Nostalgikers in die Vergangenheit blendet Elend, Krankheit, Schmutz und Ungerechtigkeit aus. Der Nostalgiker steht im Verdacht der Geschichtsklitterung, Zukunftsfeindlichkeit und Technikskepsis. Kurzum, er ist ein Reaktionär.

Tatsächlich aber steckt in jedem noch so rationalen Menschen ein Nostalgiker. Auch Liebhaber kühlen Wohndesigns stellen die Stahlrohrmöbel lieber in einer Altbauwohnung auf als im Plattenbau, suchen Erholung lieber im Schlosspark als in städtischer Grünanlage.

Meine Großmutter pflegte zu sagen: „Die gute alte Zeit, sie war hauptsächlich alt!“ Als Frau, die zwei Weltkriege erlebt hatte, patriarchalische Willkür, politischen Wahnsinn, schien ihr alles, was die Zukunft versprach, besser zu sein als das in der Vergangenheit Erlebte.

Nun ist die Zukunft gründlich aus dem Ruder gelaufen. Der Klimawandel bedroht uns alle, das Massenelend ist zwar aus unserem unmittelbaren Umfeld verschwunden, steht uns mit Migrationsströmen und Krieg vor den Toren Europas aber schon wieder ziemlich dicht vor der Tür. Neue Kommunikationstechniken, die die Menschen einander näher bringen sollten, scheinen diese stets voneinander fernzuhalten. Das Weltgefüge ist derartig komplex geworden, dass das Vergangene als Hort der Durchschaubarkeit empfunden wird.

Es ist deshalb durchaus nachvollziehbar, dass Menschen sich nach Einfachheit, Naturerlebnis und Ursprünglichkeit sehnen, dass sie Erholung brauchen von immer neuen Anforderungen, die sie nicht begreifen. Doch werden wir uns selbst nicht los. Ins Grüne ja, aber mit dem Auto. Unverfälschte Natur erleben, aber mit dem Flugzeug dorthin fliegen. Waldesstille genießen aber vorsichtshalber mit dem Telefon in der Tasche.

Die Nostalgie ist für den von der Gegenwart durchgeschüttelten und von Zukunftsbangen verunsicherten Menschen das Naherholungsgebiet der Seele!

Wir freuen uns Euch alle endlich einmal wiederzusehen. Pandemiebedingt findet die Vernissage draussen statt, die Anzahl der Besucher die sich gleichzeitig im Haus aufhalten dürfen ist begrenzt und nur mit Mund-Nasenschutz erlaubt. Ansonsten bleibt alles beim Alten, besonders die Drinks und unsere gute Laune.


© Thordis König

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