Kulturgeschichtlich-philosophisches Seminar
Im 19. Jahrhundert setzte auf europäischen Friedhöfen ein neuer Trend ein. Die teils erotisierte Darstellung von trauernden, meist jungen Frauen kam auf. Sie stehen in der Fülle ihrer Jugend. Sie werden häufig barbusig dargestellt und schmücken eine Vielzahl von Gräbern von männlichen Zeitgenossen oder Familien.
Kulturgeschichtlich wird die Vergänglichkeit des Lebens seit dem christlichen Mittelalter mit Frauengestalten symbolisiert. Ihre konkrete und explizite Erotisierung im Rahmen der Sepulkralkultur setzt im 19. Jahrhundert ein und findet ein paar Dekaden später ihr Äquivalent auch in der Literatur der französischen Décadence bei Autoren wie Charles Baudelaire.
Der Philosoph und Autor Dr. Maurice Schuhmann zeichnet anhand von ausgewählten Bildmaterial der Berliner Fotografin Semiramis Photoart diese Entwicklung nach und kontextualisiert dies kulturgeschichtlich. Dabei wird auch auf Erklärungsansätze, wie sie sich bei Sigmund Freud oder dem französischen Soziologen Georges Bataille finden, Bezug genommen.
Dr. Maurice Schuhmann ist promovierter Politikwissenschaftler und praktischer Philosoph. Er unterrichtet seit 2005 sowohl im universitären Kontext als auch in der Erwachsenenbildung. "Wichtig ist, dass Volkshochschulen Orte des Austausches und Dialogs sind, wo Menschen unterschiedlichen Backgrounds aufeinandertreffen und in Kontakt treten können."
Wo: VHS Berlin Mitte, 10115 Berlin, Linienstr. 162, Raum 1.12 (Multifunktionsraum)
Auskünfte zur Anmeldung:
Tel.: 9018 37474 Fax.: 9018 37488 E-Mail: Infoservice.VHS@ba-mitte.berlin.de, http://www.berlin.de/vhsmitte
Veranstalter: VHS Mitte
© Semiramis photoart